Was passiert, wenn ich ohne jede Vorstellung von mir bin? Kann ich überhaupt ohne Maske und ohne irgendeine Rolle zu spielen, sein?
Mit mir alleine, in der Natur, erkenne ich sehr schnell, was die Einsicht versperrt und kann sie beseitigen. Dann scheint die Wahrheit offen durch mich hindurch. Im Buntgewühl der Gesellschaft scheinen die Aufforderungen und Anforderungen, eine Maske zu tragen und eine Rolle zu spielen, übermächtig zu sein. Jede Interaktion mit Menschen, aktiviert automatisch eine Vorstellung.
Jede Vorstellung ist Beschränktheit!
Leer werden…
Das wahre Selbst ist jenseits aller schichtweisen Vorstellungen von »Ich« und »Du«. Jede Interaktion bietet mir also die Wahl, zu bekräftigen, wer ich wirklich bin oder aber die Maske einer falschen Identität aufzusetzen. Wenn ich leer werde, mich oder Dich nicht bedenke, entfaltet sich jeder Moment spontan. Es braucht kein Vorausdenken und keine Überlegungen. Es gibt keinen Plan und nichts ist an irgendein Ergebnis gebunden.
Es braucht am Anfang ein bisschen Mut, um die Zügel abzugeben und es auszuhalten, nicht sofort aus Gewohnheit heraus zu reagieren. Mit dem Üben wird immer klarer, wie sehr die Konditionierungen und Vorstellungen alles lenken und wie wenig wahre Selbstkenntnis vorhanden ist.
Achtsamkeit bringt den Wandel hervor, schrittweise fällt die Kontrolle ab und ich werde mir selbst zur Überraschung, zum Abenteuer.
Ich bin frei und mir selbst gegenwärtig. Und ich staune manchmal wie ein Kind, über den Ausdruck meines wahren Selbst, das sich aus Liebe und Frieden heraus zeigt. Ich selbst zu sein bedeutet, die tiefgreifendste Vertrautheit mit allem zu erfahren. Es ist das Schauen hinter die Formen. Die Perspektive aus dem Herzen. Gewahrsein und Blickwinkel verschieben sich auf diese Ebene.